Gar@asch

Tanzperformance "Gar@asch"

In einer Tiefgarage, treffen sich "Straßenkinder". Dies ist der Ort, wo sie ihre freie Zeit verbringen; wo immer etwas los ist; hier tragen sie ihre Kämpfe aus; hier erleben sie ihre erste Liebe. Wir schauen in dem Moment zu bei dem die Älteren den Jüngeren zeigen wollen wer der Stärkere ist. Doch der Kampf endet je da der Blockbuster kaputt geht. Beide Gruppen erfinden ein Spiel, bei dem jeder und jede die Möglichkeit bekommt seine/ihre Fähigkeiten zu zeigen. Aus dem Wettbewerb entwickelt sich plötzlich Respekt und Freundschaft.

Am Tanzprojekt nahmen Schülerinnen und Schüler der St. Felix Schule Neustadt a.d. Waldnaab und dem Jugendclub der Diakonie Rokycany teil.


1. Produktionswoche
vom 21.03. bis 26.03.2010
Choreographieentwicklung
in Manetin (Tschechien)


2. Produktionswoche
vom 18.04. bis 24.04.2010
Choreographieausarbeitung
im vhs Tanz- und Bewegungsstudio "Sent M'ahesa" Vohenstrauß


3. Produktionswoche
vom 12.05. bis 15.05.2010
4 Probentage
im vhs Tanz- und Bewegungsstudio "Sent M'ahesa" Vohenstrauß



Große deutsch-tschechische Premiere
am Sonntag den 16.05.2010 um 16 Uhr, im Tanzstudio "Sent Mahesa", Johann-Seltmann-Straße 10, 92648 Vohenstrauß

Musik spielt wichtige Rolle

Der Neue Tag, 21.05.2010
Von (kad) / 21.05.2010 / Netzcode: 2331644 / Vohenstrauß

Musik spielt wichtige Rolle

Schüler aus Neustadt und Rokycany zeigen in Projekt, wie Aggressionen zu überwinden sind

Vohenstrauß. (kad) Im Tanzstudio Sent M'ahesa zeigten Kinder und Jugendliche der St.-Felix-Schule Neustadt sowie der Schule in Rokycany rund 80 Zuschauern turbulente Auftritte. Brake-Dance, Rap, American Folkdance und Streetdance waren Elemente, die die Zehn- bis 17-Jährigen auf die Bretter brachten. Regisseur Petr Stopka hatte mit den Jugendlichen, die aus schwierigen familiären Verhältnissen kommen, ganze Arbeit geleistet.
Das wesentlich ältere Publikum ließ sich problemlos mitreißen, als die Buben und Mädchen in einem scheinbaren Konkurrenzkampf über die Bühne wirbelten. Die Geschichte spielte in einer Garage, in der sich die Kinder treffen und ihre Freizeit mehr oder weniger sinnvoll verbringen.

Radio zerstört

Musik, auch tschechische Hits, spielte eine wichtige Rolle. Aber plötzlich versagte die Technik und aus dem Booster kam nur noch ein Rauschen. Zornig zerstörte ein Protagonist das Radio. Hier wurde die Aggression Jugendlicher, die vom sozialen Umfeld vernachlässigt werden, anschaulich demonstriert.
Danach begann ein Wechselspiel von akrobatischen Tänzen und Hintergrundliedern. Die aggressiven Gruppen kamen sich näher und setzten sich mit den Fähigkeiten der anderen sinnvoll auseinander.

Hintergrund für die Darbietung ist das grenzüberschreitende Projekt "Schauplatz - Dejiste", das Cornelia Rother und Jana Pellarová über die Volkshochschule Vohenstrauß ins Leben gerufen hatten. Zielgruppe waren sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche aus drei tschechischen Grund- und Mittelschulen sowie einer deutschen Sonderschule. Es gab im Vorfeld Austauschkontakte. Die Kinder entwickelten in drei Wochen Geschichte und Bühnenbild, wählten Musik sowie Tanzstil.

"So haben wir erreicht, dass Jugendliche, die sonst keinen Zugang zu Kunst und Kultur haben, eigenständig und eigenverantwortlich Künstlerisches entwickelten", meinte Rother. "Und wir haben Veränderungen in den Kindern bewirkt. Sie merken nun, dass sie ernst genommen werden. Manche waren erstaunt, dass sie nach ihrer Meinung befragt wurden," ergänzte ihre tschechische Kollegin Jana Pellarová. "Ich war sehr zufrieden beim Arbeiten mit den Schülern. Sie waren konzentriert und diszipliniert bei der Arbeit. Das ist nicht selbstverständlich", freute sich Stopka.

Bedeutung für Gesellschaft

Auch Bürgermeister Andreas Wutzlhofer, Ehrengast und Schirmherr des Projekts, war beeindruckt. Er sah aber auch die politisch-gesellschaftliche Bedeutung dieser Tanzschritte. "Es ist ein wichtiger Beitrag zur Völkerverständigung, wenn die Jugend beider Länder aufeinander zugeht. Hoffen wir, dass das auch auf die älteren Generationen ausstrahlt."