Ich lass mich Tanzen

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Ich lass mich Tanzen

Cornelia Bergler Freitag, 23. Mai 2014 von Cornelia Bergler

Ein Tanzgedicht

Da steht diese wuchtige Schale aus flüssigem Silber.
In ihr türmen sich Blüten über Blüten in üppigen Farben.

Und ich stehe davor und muss mich nicht entscheiden, denn ich darf meine Arme ausbreiten und sie in die verschwenderische Fülle tauchen.
Selbst wenn ich die zu unterst liegende Blüte aus der Schale stibitze ... von den aus dem Silber kullernden Blumen muss ich keine verschämt zurück legen.

Ich kann um sie herumspringen, sie aufheben, sie in die Lüfte werfen, sie mit meinen Sinnen schmecken, sie zurücklegen oder meinen Gürtel mit ihr schmücken.

Und während ich mich drehe und drehe umschmeicheln Düfte meine Nase, denn gelb und rot und blau und grün mischen sich zu immer neuen Möglichkeiten; bis mir die Schale meinen Duft offenbart: Die Blüte meines Geistes, die Blüte meines Herzens, die Blüte meines Körpers.

Dann habe ich meinen Tanz gefunden, wie ein Duft der voller Kraft im Raum fließt, sich verdichtet in der Bewegung und noch über die leere Bühne schwebt habe ich den Platz verlassen.